Der arme Spielmann
Premiere: Tabakquartier, Bremen / Theater im Delphi, Berlin
2023
Figurentheaterkonzert nach Franz Grillparzer
Komposition: Helena Winkelman
Spiel und Konzept: Janna Mohr
Regie: Sebastian Ryser
Ausstattung: Moritz Schönbrodt
franz ensemble
Violine: Glenn Christensen (als Gast)
Viola: Yuko Hara
Violoncello: Tristan Cornut
Kontrabass: Juliane Bruckmann
Klarinette: Maximilian Krome
Horn: Pascal Deuber
Fagott: Rie Koyama
Figurentheater und Kammermusik als Einheit: Grillparzers Novelle über die skurrile Lebensgeschichte eines tragischen Clowns, der an seinem genauso noblen wie unpraktischen Idealismus zu Grunde geht, wird neu erzählt. Klänge, Notenständer, Instrumententeile und Schatten verselbständigen sich und wachsen zur Kulisse eines turbulenten Volksfestes zusammen. Dort entflammt Grillparzers „anthropologischer Heißhunger“ beim Anblick eines alten Knaben, der lächelnd in sein fürchterliches Geigenspiel vertieft ist. Das Stück ist verspielte Liebesgeschichte und Gesellschafsstudie zugleich. Reflektiert wird dies durch eine Musik, die viele Anleihen von alten Wienerliedern und Tänzen aufnimmt. Sie erweckt einerseits Grillparzers Zeit (und damit auch die Schuberts) zum Leben und erlaubt andererseits einen maximalen Kontrast zu den neu komponierten Klängen, die mal Wasserflut, mal einsame Nachtwanderung, mal agitierte Rede, mal Ohrfeigenszene darstellen.